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„Wer zieht den Bohrer aus diesem Stein, der soll König von England sein …“

Erschienen in Neues aus den Ortsvereinen von j.nehrbass 11 Februar, 2010

Unsere inzwischen traditionelle Winterwochenendveranstaltung. Seit vielen Jahren biete ich den Mitgliedern meiner Erwachsenengruppe für Ende November/ Anfang Dezember einen "Winterarbeitseinsatz" in unserem Freizeitheim in Münchweiler an. Gemeinsame Arbeiten am Tage und die schönen Abende in geselliger Runde finden immer noch Zuspruch. Inzwischen nehmen auch Familienangehörige an der Aktion teil.

 

Abendessen am Anreisetag. Die anwesenden Nachkommen hatten sich bei der Planung der Abendmahlzeit mit dem Wunsch nach "hot-dogs" durchgesetzt. Im Hinblick auf das was wir uns für den Samstag an Arbeiten vorgenommen hatten, ging es relativ früh ins Bett.

 

Die Sache mit dem Waschbecken im Damenbad. Wir vermuten, dass irgendwer sich zu sehr draufgestützt oder draufgesetzt hatte. Nicht nur das Becken war gerissen, sondern auch der Haltebolzen in der Wand verbogen. Jedenfalls war Austausch angesagt. Dabei wurde zugleich der Abfuss gereinigt.

 

Die Sache mit Hof und Feuerstelle. Wie fast in jedem Jahr kümmern wir uns darum, dass die Außenanlagen gereinigt, die Feuerstelle ausgehoben/ aufgeräumt und das lästige Unkraut beseitigt wird. Seit 2008 werden Pflanzbecken und Pflanzsteine mit Rindenmulch verfüllt, um das wuchernde Unkraut zurückzudrängen. Das Rindenmulch tut inzwischen seine Wirkung. In diesem Jahr war deutlich weniger "Wildwuchs" zu beseitigen. Leider spielte das Wetter in diesem Jahr nicht so gut mit, aber es war möglich die Arbeiten im Freien um die Regenschauer herumzugruppieren.

 

Die Sache mit der Pflanzrinne am Haus. Nachdem im Frühjahr der Gaskasten und dessen Fundament abgebaut wurde, blieb in der Pflanzrinne am Haupthaus eine unschöne Lücke in den Kantsteinen. Dies hatte auch Auswirkung auf die Stabilität der Kantsteine, die seitlich wegkippten. Wir wollten die Lücke schließen. Leider tauchte unter dem Gaskastenfundament noch ein weiteres Fundament auf (wir vermuten es gehörte zu der Treppe einer früheren Zugangstür). Um Platz für die Kantsteine zu schaffen mussten wir erst mühsam den Beton dieses Fundamentes wegstemmen und die verdichtete Erde mit der Spitzhacke lockern und beiseite schaffen. Die Steine wurden neu gesetzt, die Rinne verfüllt und auch mit Rindenmulch abgedeckt.

 

Die Sache mit dem "Bohrer im Stein". Die Älteren werden sich erinnern. Beim großen Umbau des neuen Tagesraumes im Frühjahr 2009 wurde die Gasflasche für den Küchenherd wegen den wiederholten Diebstählen in die Küche verlegt und der Gasflaschenschrank im Hof abgerissen. Wir haben damals mühsam das Fundament des Blechkastens ausgegraben und im Hof nett in eine Ecke dekoriert (Gucksdu Link). Im Münchweilerarbeitskreis waren wir uns einig, dass der blöde unhandliche Klotz dort irgendwie weg muss. Ursprünglich dachte ich an "zerkleinern und zu Hause entsorgen". Der Betonklotz war dagegen. Nachdem der zweite Bohrer unseres doch recht großen "Hilti"-Bohrhammers im Beton stecken blieb, diskutierten wir mehrere Vorschläge, die ich als Leiter des Arbeitseinsatzes jedoch verwerfen musste:
 - Einfach so liegenlassen, das Dreckding hat uns in den letzten Stunden genug geärgert ...
 - Auf die Wiese legen und GRÜN anstreichen (dumm, weil nur ROTE Farbe da war) ...
 - Wie in der Artussage ein Schild dran: "Wer zieht den Bohrer aus diesem Stein, der soll König
    von England sein" (dumm, weil "Hilti" und Bohrer natürlich nur geliehen waren und wir entsprechende
    Absprachen mit der Queen wegen evtl. Nachfolgeregelungen und wegen einem Funkloch gerade nicht
    treffen konnten)
...
 - u. v. m. (war aber alles nix) ...
Also haben wir uns abwechselnd hingestellt und die festgeklemmten Bohrer nach gefühlten vier  Stunden irgendwie aus dem Beton genagt. An "zerkleinern und zu Hause entsorgen" war somit nicht zu denken. Also anderer Plan. Mit viel Kraft, Holzbalken und Holzrollen haben wir den schweren Fundamentklotz irgendwie die Treppe hochgeschleift und auf der freien Fläche neben der Treppe in einem TIEFEN LOCH verscharrt. Jeder der auf diesem Gelände schon einmal Erdbewegungen gemacht hat, weiß was "Loch graben" dort bedeutet. Wir hatten in diesem Bereich ohnehin schon die unkrautverfilzte Wurzelschicht beseitigt und umweltgerecht entsorgt. Abschließend wurde auch diese Fläche mit Rindenmulch abgedeckt.

 

Die Sache mit der Küche. Alle Jahre wieder. Die Mädels/ Frauen beschäftigen sich mit der Küche. Aufräumen, auswischen und ausbessern dauert immer länger als man plant. Daneben wurde das Ordnungssystem der Küche überarbeitet, die Schränke entsprechend beschriftet und begonnen Schrankpapier auszulegen. Die vielen Kleinigkeiten und Ekeligkeiten (z. B. in diesem Jahr ein gebrauchter und völlig verdreckter Sandwichmaker einfach in einem Müllsack hinten in einen Schrank gestopft) fallen im Hintergrund an und werden leider neben den großen Arbeiten am Freizeitheim kaum wahrgenommen.

 

Die Sache mit Baustelle reinigen. Nach unseren kleinen Erdarbeiten im Regen hatte der untere Hof wegen der Schlammbildung erheblichen Reinigungsbedarf. Wie man auf den Bildern sehen kann werden hierzu die letzten Kräfte mobilisiert.

 

Die Sache mit den Stuhlfüßen. Abschließend waren die Plastikfüße der Stühle im neuen Tagesraum gegen Filzgleiter zu tauschen. Diese sind für den neuen PVC-Boden besser geeignet. Leider sind die Tauschfüße werksseitig unterschiedlich dick, daher war Fingerspitzengefühl und Schmiermittel gefragt.

 

Die Sache mit dem Abendessen am Samstag. Bei leckeren Spagetti mit Fleischsoße ließen wir einen langen Tag langsam ausklingen. Mal sehen ob es mit einem Arbeitseinsatz für 2010 auch wieder klappt, der Termin steht schon.