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Monatsspruch September 2011 – Jesus Christus spricht: Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen. (Matthäus 18,20)

Erschienen in Neues aus den Ortsvereinen von Heinrich Tischner 31 August, 2011

Liebe Leserin, lieber Leser,

viele haben mit der Organisation Kirche Schwierigkeiten. Sie können ihre religiösen Ideale nicht ohne weiteres mit dem vereinbaren, was sie in der Ortsgemeinde oder Landeskirche vorfinden. Da ist der geistliche Vorrang, den der Pfarrer auch in der evangelischen Kirche hat; er repräsentiert einen Frömmigkeitsstil, zu dem sich nur ein Teil der Gemeinde bekennt. Da ist die herkömmliche hessische und örtliche Mentalität, mit der Neuzugezogene nicht zurechtkommen. Da ist das Eigenleben der kirchlichen Organisation, zu dem Außenstehende nur schwer Zugang finden. Da ist das Übergewicht eines Verwaltungsapparates, bei dem man wohl vergeblich nach christlichen Grundsätzen fragt. Die Kirche, ein bunt zusammengewürfelter Haufen von Durchschnittsmenschen - keine Spur von der ursprünglichen elitären Gemeinschaft der Gläubigen. Was Wunder, wenn Sekten und religiöse Splittergruppen regen Zulauf haben! Was Wunder, wenn junge Menschen vergeblich in der Kirche eine geistliche Heimat suchen! Was wir heute schwer verstehen ist, warum Christus sich gerade an solche unvollkommenen und fehlerhaften Menschen und Gemeinden bindet mit seiner Zusage: "Wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen."

Hier haben wir es mit dem unergründlichen Geheimnis der Menschwerdung Gottes zu tun, an die wir uns schon längst gewöhnt haben. Ganz plötzlich wird uns die ganze Ärgerlichkeit dieser Botschaft klar, an der die Feinde Christi sofort Anstoß genommen haben: Der vollkommene und ewige Gott nimmt Gestalt an in unvollkommenen menschlichen Strukturen. In sündhaften Menschen und fehlerhaften Organisationen begegnet uns die Herrlichkeit Gottes. Christus bindet sich an Menschen mit allen ihren Fehlern und nimmt Gestalt an in Kirchen, mit denen wahrhaftig kein Staat zu machen ist. Ich sage bewusst "Kirchen", denn zur menschlichen Unvollkommenheit gehört, dass wir unfähig zur Einheit sind, und zur Unbegreiflichkeit des einen und unteilbaren Christus gehört, dass er mit unseren Bruchstücken von Kirchen vorliebnimmt, egal, ob sich diese Gemeinschaften CVJM oder katholisch oder evangelisch oder orthodox oder methodistisch oder adventistisch oder neuapostolisch oder sonst wie nennen. Ich liebe meine Kirche, weil ich hinter all dem Unvollkommenen in ihr Christus finde. Christus bindet sich nicht an Gedankenkonstruktionen und blutleere Hirngespinste, sondern an konkrete Menschen und an konkrete Gemeinden.

Er stellt als einzige Bedingung, dass wir in seinem Namen zusammenkommen. Wo man ihn nicht haben will und sich nur in kirchlichen Räumen trifft, da bleibt er draußen; Er will mit dabei sein, aber er drängt sich nicht auf.

Hier muss die Kirchenkritik und die Kirchenreform anfangen, lieber Leser: nicht am Dach oder am Turm, sondern wir uns fragen: Inwiefern werden wir dem Anspruch, die Verkörperung des auferstandenen Christus zu sein, noch gerecht? Wo gestalten wir nur noch unsere Freizeit, statt uns im Namen Christi zu versammeln? Wo suchen wir Selbstbetätigung und Selbstbestätigung, statt dass wir nach Christus fragen?

Wo geht's uns nur noch ums Geldverdienen für einen guten Zweck und nicht mehr um den, nach dem wir uns benennen? Über die Kirche schimpfen ist leicht. Fragen wir uns lieber: Wie schaffen wir's, dass Christus in den Mittelpunkt unseres Denkens und Handelns rückt?

Mit freundlichen Grüßen

Heinrich Tischner


Dank an Lilith Fritzsche

Erschienen in Neues aus den Ortsvereinen von Gustav Langenbruch 31 August, 2011

Liebe Lilith, Du warst die Erste von der jungen Riege, die sich in den Vorstand berufen ließ. Das war im Jahr 2007, Du warst gerade 16 Jahre alt. Wir haben uns alle gefreut. Du hast nicht nur im Vorstand mitgearbeitet, sondern auch viel Zeit in Jungschar und Teenkreis eingebracht. Auch bei den Sommerfreizeiten, Taizé - Fahrten und verschiedenen Wochenenden warst Du mit Freude, Einsatzbereitschaft und Ideen dabei. Aber dann kam - so muss man leider sagen - für Ueberau das Übliche: Du machtest Abitur, begannst zwar noch nicht das Studium, aber ein freiwilliges soziales Jahr - im Ruhrgebiet, und damit musstest Du die Mitarbeit im Vorstand und in den Gruppen aufgeben.

Natürlich bedauern wir das sehr, aber wir haben auch volles Verständnis dafür, dass Du selbständig sein, Neues kennen lernen und Deine Fähigkeiten testen willst.

Wir danken Dir dafür, dass Du soviel Zeit und Kraft eingesetzt hast, Kinder und Jugendliche mit dem christlichen Glauben vertraut zu machen und in den Gruppen eine christliche Gemeinschaft aufzubauen.

Doch wie man so hört, steht Dein Studienort noch nicht fest. Vielleicht kommst Du ja in den Raum Darmstadt oder Frankfurt zurück und vielleicht bleibt Dir sogar ein wenig Zeit für den CVJM.

Alle würden sich freuen, wenn Du wieder dabei wärst.

Gustav Langenbruch


Dank an Jörg Kappel

Erschienen in Neues aus den Ortsvereinen von Gustav Langenbruch 31 August, 2011

Lieber Jörg, als es im Jahr 2009 darum ging, einen Schriftführer zu finden, da dieser Verstandsposten im Jahr vorher vakant geblieben war, hast Du Dich dazu bereit erklärt. Bei der diesjährigen Jahreshauptversammlung sahst Du Dich aber nicht mehr in der Lage, erneut für dieses Amt zu kandidieren. Ich habe leider erst hinterher - im Gespräch mit Dir - verstanden, warum: Du hattest Dich beruflich verändert. Das war bekannt. Nun musst Du Dich aber gänzlich neu einarbeiten und deshalb sahst Du Dich gezwungen, das Amt des Schriftführers abzugeben. Das ist bedauerlich, aber auch verständlich, obwohl es dem Verein weh tut.

Wenn Du eine Aufgabe übernimmst, dann auch mit voller Kraft. Das war bereits früher so, als Du - mit Unterbrechungen - 13 Jahre lang unser Kassenwart warst. Du setzt Dich voll ein, erwartest aber auch das Gleiche von Deinen Vorstandskollegen und den Vereinsmitarbeitern.

Als Schriftwart hast Du in jeder Vorstandssitzung das Protokoll geschrieben, aber auch viel Schriftverkehr erledigt. Seit wir dann e.V. werden wollten, hast Du Dich intensiv dafür eingesetzt und warst erfolgreich. Bei den Jahreshauptversammlungen hast Du oft Andacht und Abendmahl übernommen und gemeinsam mit Deiner Frau versucht, uns neue Lieder beizubringen. Beim Glühwürmchen wart ihr ebenfalls beide aktiv. Ohne deine Frau wären viele Tippfehler im Manuskript unentdeckt geblieben. Du hälst - als einer der wenigen in unserem Verein - auch immer engen Kontakt zum CVJM-Westbund und warst mehrere Jahre in unserem Kreisverband aktiv.

Für diese intensive, engagierte und zuverlässige Mitarbeit, für den beträchtlichen Einsatz an Kraft und Zeit danken wir Dir und auch Deiner Frau. Nun bist Du aus der ersten Reihe zurückgetreten, aber das muss ja nicht den gänzlichen Rückzug bedeuten. Vielleicht kommt die Zeit, dass das Einarbeiten gemeistert ist. Du weißt, Aufgaben gibt es in unserem Verein nach wie vor.

Gustav Langenbruch


Einführung in das Neue Testament – Teil 9

Erschienen in Neues aus den Ortsvereinen von Edwin Suckut 31 August, 2011

Aufbau und Führung des Landes zur Zeit Jesu von Nazareth

Römische Verwaltung

Allgemeiner Leitsatz der Römer war es, den unterworfenen Völkern ihre eigenen Sitten und Gebräuche zu belassen.

In ihrer Hand behielten sie allerdings:

  • den militärischen Schutz des Landes,
  • die Oberaufsicht über die Steuern und
  • die Oberaufsicht über die Rechtsverwaltung.

Für Israel bedeutete es, dass die Römer:

  • den Hohenpriester ernennen und absetzen konnten,
  • den Hohen Rat bei besonderen Anlässen einberufen konnten,
  • Todesurteile durch den Hohen Rat zu bestätigen hatten und
  • die Oberaufsicht über die Gelder im Tempel führten.

Die Römer forderten außerdem von den Israeliten, dass für den Kaiser in Rom täglich ein Opfer im Tempel stattzufinden habe. Damit nahmen die Juden gewissermaßen eine Sonderstellung ein, da sie den Kaiser nicht als Gott verehren mussten.

Jüdische Selbstverwaltung

Die Juden hatten

  • das Recht auf ihre Religionsausübung im Tempel und in den Synagogen.
  • Sie brauchten den Kaiserkult nicht mitzumachen.
  • Sie hatten die Rechtsprechung im Land (Bis auf die Todesstrafe durften sie aufgrund ihrer religiösen und ethischen Grundsätze Recht sprechen.).
  • Sie hatten ihre eigene Verfassung mit einem Hohen Priester und dem Hohen Rat an der Spitze .
  • Sie konnten die Tempelsteuer selbst eintreiben, auch von den Diasporajuden (pro Kopf waren das 1 Doppeldrachme, etwa 0,75 Euro).
  • Sie hatten die Verwaltung des Tempelschatzes, allerdings unter römischer Oberaufsicht.
  • Sie hatten die gesamte Organisation zum Lernen und Studieren des Gesetzes in ihren Händen, das heißt, die Thoraschulen wurden von ihnen geleitet.

Der Eingriff in den Tempelschatz durch die Römer war dann die unmittelbare Veranlassung zum jüdischen Krieg. Die Juden stellten 66 nach Christus die Opferung für den Kaiser in Rom ein, was für das Weltreich eine Kriegserklärung bedeutete.

Der spätere Kaiser Titus zerstörte 70 nach Christus den Tempel, von dem wir heute nur noch die Klagemauer kennen. Sie ist als einziges Überbleibsel des Tempels erhalten geblieben.

Palästina unter König Herodes des Großen und seiner Nachfolger

Herodes der Große - unter seiner Regierung wird Jesus von Nazareth geboren (nachzulesen in Matthäus, Kapitel 2, die Verse 1-18) - besaß in etwa das Reich in der Größenordnung Davids, und es war damit etwa so groß, wie es heute mit den besetzten Gebieten ist.

Nach seinem Tod wird Palästina folgendermaßen aufgeteilt:

Archelaus (ein Sohn Herodes des Großen) erhält Judäa, Idumäa und Samaria. Hauptstadt ist Jerusalem. Unter seiner Regierungszeit kehrt Josef mit Maria aus Ägypten zurück - Matthäusevangelium 2,22.

Herodes Antipas (leiblicher Bruder von Archelaus) erhält Galiläa und Peräa. Die Hauptstadt ist Tiberias am See Genezareth.

Herodes Antipas wird im Neuen Testament als der Landesherr Jesu genannt. Pilatus lässt Jesus zu ihm bringen, weil er zur Zeit des Prozesses um Jesus gerade in Jerusalem ist - Lukasevangelium, Kapitel 9, die Verse 7-9. Er ist auch der Mann, der Herodias heiratet, die Frau seines Halbbruders Philippus. Ihre Tochter ist die Salome, die Herodes Antipas zur Enthauptung Johannes des Täufers bringt - Matthäusevangelium, Kapitel 14, die Verse 6-12.

Philippus (Halbbruder von Archelaus und Herodes Antipas, Sohn Herodes des Großen und der Kleopatra) bekommt das Gebiet im Nordosten von Galiläa mit Caesarea Philippi als Hauptstadt. Nach dem Tod Philippus gibt es noch zwei herodianische Nachfolger: Herodes Agrippa I und Herodes Agrippa II.

Pilatus ist Prokurator (Landpfleger) von Judäa und Samaria. Gleichzeitig hat er die Oberaufsicht der römischen Verwaltung.
Er hat auch das volle Recht der Rechtsprechung das heißt, er kann die Todesstrafe aussprechen, ist zuständig für die Ein- und Absetzung des Hohen Priesters sowie für die Festlegung der Steuer und deren Eintreibung.
Pilatus ist nur dem Kaiser in Rom selbst verantwortlich.

Edwin Suckut

Übersicht


CVJM Brunch am 26. Februar 2011 in Ueberau

Erschienen in Neues aus den Ortsvereinen von Gustav Langenbruch 31 August, 2011

Der Brunch - zweimal im Jahr - gehört inzwischen zum Standard-Programm unseres Vereins.

LeckereienWer sich mit Besuchern der verschiedenen CVJM-Gruppen unterhalten oder einige auswärtige Mitgliedern treffen will, kommt am besten zum Brunch. Da haben (fast) alle Zeit! Es gibt kein prall gefülltes Programm, aber eine Andacht, einige Lieder und ein gut bestücktes Büfett verschiedener Teilnehmer (diesmal nicht süß, nachdem es beim letzten Mal fast nur Süßes gab). Auch werden immer einige Bilder aus den letzten Vereinswochen gezeigt und Neuigkeiten ausgetauscht.

GesprächeDiesmal hatten wir auch einige Gäste eingeladen. Doch hatten sich alle entschuldigt, so dass wir unter uns blieben. Es waren zwar insgesamt nur 17 Personen anwesend, aber sie gehörten drei Generationen an und - leider - kamen nur vier aus Ueberau, die Restlichen aus einem Einzugsbereich von 50-100 km. Wir hatten diesmal kein Instrument dabei, aber wir sangen recht kräftig aus den Jungscharliederheften. Heinrich Tischner zeigte dann eine Präsentation zu Psalm 23: Der Herr ist mein Hirte. Ein Satz ist mir besonders in Erinnerung geblieben: "Das Schaf kennt seinen Herrn, aber es kann ihn nie ganz verstehen" (und vertraut ihm doch). Geht es uns nicht auch so? Manchmal verstehen wir Gott nicht, aber wir bleiben trotzdem in seiner Herde. Wem sollten wir sonst vertrauen?

ZuhörerClemens zeigte Bilder vom letzten Brunch, von der Jahreshauptversammlung und von einer Vorfahrt der Mitarbeiter für die Sommerfreizeiten.

In diesem Jahr wird unser CVJM 30 Jahre alt. Deshalb gab es auch aus jedem Vereinsjahr ein Foto. (Interessant, wie unser heutiger Vorstand und die heutigen Mitarbeiter vor 10, 20, 30 Jahren aussahen.)

Der nächste Brunch ist am 5. November, wieder im Gemeindehaus in Ueberau, Beginn gegen 10 Uhr.

Gustav Langenbruch